Der kalte Wind schob mich vor sich her. Ohne großen Druck kurbelte ich durch Elbauen und kleine Dörfer am linken Elbufer entlang. In einem spärlich sortierten Dorfladen verkaufte mir die stattliche Verkäuferin Wassern und einen "einheimischen" Energieriegel, nach dem sie den Schwatz mit dem "Ureinwohner" beendet hatte. Sein Plastebeutel war mit Bierflaschen gut bestückt. Die Pfingstvorbereitungen damit für ihn abgeschlossen.
Meine Reise verlief bisher so geordnet, wie die Elbe in ihrem Bett fließt. alles war gut geplant und gut gelaufen. Sizilien mit den vielen antiken Stätten und dem Ätna, dessen Kegel den nördlichen Teil der Insel beherrscht. war der Startpunkt meiner Reise. In Calabrien lernte ich viele Gebirgszüge kennen, deren Ausläufer bis zur westlichen Küste reichten. Blicke über das tyrrhenische Meer aus großer Höhe und an den Steilküsten entlang erfreuten mich. Sprudelnde Gewässer hatten sich ihre Wege zum Meer gesucht. Im Sommer schmoren ihre Läufe still und trocken in der Sonne. Weiter ging es an der südlichen Westküste durch ein kleines Küstenstückchen der Basilikata, ehe ich Kampanien erreichte. Kampanien zeigt fruchtbare Ebenen, Es ist deutlich dichter besiedelt als seine südlichen Nachbarn. Ein Höhepunkt war der Besuch der Ausgrabungsstätten in Pompei. Von dort ging es bergwärts mit der Bahn in die Region Molise nach Campobasso. Von dieser schönen Stadt "raste" ich fast ohne Tritt über 46 km abwärts an die Adria. An der blauen Küste radelte ich bis nach Venedig. Die Region Abruzzen mit seinem gut 150 km langen flachen Küstenstreifen ist für Langstreckenradler ideal. Die Hügel und Berge der Region sind im Landesinneren zu sehen. Weiter ging es durch die Region Marken und Emilia-Romagna. Die fast unendlich langen Fahrten auf den noch unbelebten Strandpromenaden um Rimi sind mir als abschreckendes Beispiel für Urlaubskultur in Erinnerung geblieben. In der Region Venetien erreichte ich die Stadt der Verliebten. Von dort ging es über den wunderschönen Brenta-Radweg zum Alpenübergang Brenner. Bis nach Brenner Ort brachte mich die Bahn. Dafür war die Abfahrt nach Innsbruck im Schneetreiben abenteuerlich. Von hier ging es rasch am Inn entlang. In Bad Füssing tauchte ich bei schlechtem Wetter ins warme Wasser ab. Wobei dieser Ort mit seinen Thermen so gar nichts von alten römischen Thermalbädern hat. Ab Passau unterstützte mich Horst, mein alter Bergfreund, bei der Weiterfahrt. Der Weg von der Donau aufwärts zum Moldaustausee und weiter nach Prag hatte es in sich. Der Böhmerwald bot ein atemberaubendes Auf und Ab. Prag war nass und bitter kalt. Böhmische Knödel und Bier hielten uns bei Laune. Ab Prag "rasten" wir die Moldau abwärts bis zur Elbe. Es ist ein wunderschöner und empfehlenswerter Radweg, der in den Elberadweg mündet. Auf ihm konnte ich unbeschwert bis nach Tangermünde rollen.
In Tangermünde besticht die Altstadt. Eine gute Wahl für Pfingsttage mit Familie und Freunden.
Radwandern mit alten Freunden Elbbrücke bei Tangermünde |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen