Heute hieß es Abschied nehmen von der mir inzwischen sehr vertrauten Stubenfliege. Inzwischen war sie zutraulich geworden. Beim Frühstück flog sie auf meinen Kopf und schaute gierig und facettenreich auf meinen Teller. War eine Spur von Speisen über den Teller gezogen, brauchte ich nur ein wenig mit dem Finger neben der Spur klopfen und sie landete nach einem fulminanten Sturzflug in der Speispur. Schmatzend machte sie sich über die Reste her. Wenn ich sie so betrachte hält sie mir ein wenig einen Spiegel vor. Alleine fliegt sie in der Endlichkeit des Zimmers umher, betrachtet es mal vom Schrank aus, mal an der Gardine hängend. Ich radle in den Grenzen meiner Möglichkeiten. Sie wirkt zufrieden. Ob sie sich alleine fühlt? Ich habe eine Biene zu Hause, die auf mich wartet und die Fliege? Wir verabschiedeten uns herzlich. Hoffentlich kann sie noch eine Weile Leben...
Dann wollte ich mal wieder ganz modern sein. Aus dem Internet lud ich mir ein Navi-Ap eines bekannten Anbieters auf mein Handy. Ich wollte zwei weitere Papierkarten sparen. Man muss Startpunkt und Ziel eingeben und schon kann es losgehen. Mein Handy ist ebenso wie ich, wenig mit den neumodschen Dingen vertraut. Es dauerte eine Weile bis die entsprechenden Verbindungen hergestellt waren, dann konnte ich losradeln. Schlechte Sicht auf das Display, wegen der Kälte hatte ich dicke Handschuhe an, die mussten bei jeder Bedienung ausgezogen werden, waren der Neuerung nicht zuträglich Ich fand, eine Karte zu lesen einfacher. Als ich dann auf die für Radler gesperrte Bundesstraße geführt wurde, war ich ziemlich genervt. Eine ältere Dame im Daimler schlug mir nach kurzem Nachdenken eine Weg vor. Bis Passau hätten es gut 32km sein sollen, gefahren bin ich rd. 48 km.
Passau ist mir bekannt. Vor einigen Jahren war die Stadt Start für eine Donautour nach Wien. Damals war Sommer und die Sonne spendete Hitze. Heute war es kalt. Mein Freund Horst erreichts pünktlich den Passauer Hauptbahnhof. Gegen 14 Uhr fuhren wir Richtung Osten ab. Der Donauradweg verläuft rechts und links der Donau. Wir nahmen den linken Weg. Er führt dicht an der Donau entlang. Zum Nachmittag zeigte sich die Sonne immer wieder zwischen den Wolken. Für 30 Minuten war Regenkleidung nötig, ehe wir sie an hatten war der Schauer fast vorbei. Die kanalisiert Donau schlängelt sich träge zwischen ihren hohen Ufern dahin. Die Hänge sind bewaldet oder bieten an breiten Stellen Platz für Äcker und Wiesen. Hofreiten wirken wie dazwischen geworfen. Besonders elegant zeigt sich die Landschaft, wenn Sonnenstrahlen ihr Licht dazwischen werfen. Bis zur Donauschleife sind wir gekommen. Ich merke meine Beine und bin gespannt, wie es morgen bergauf geht.
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Dom in Passau |
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Horst |
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Schöne blaue Donau |
Na prima, es geht weiter. Viel Freude euch beiden und geht's locker an. Grüßt die Donau von mir.
AntwortenLöschenBei uns hießen die Stubenfliegen immer "Mimi" - und meine kleine Tochter hat früher immer mit der jeweiligen "Mimi" geredet und versucht, sie vor meiner Fliegenklatsche zu retten. :-) .
AntwortenLöschenDer Dom in Passau sieht ja schnuckelig aus ...