Donnerstag, 7. April 2016

Von Ortano nachTortoreto Lido 82 km

Gut gefahren

Morgens um sieben war alles grau in grau. Die Schiffe im Hafen verbargen sich im Nebel. Da kommt Freunde auf. Ruhig bleiben, es kann nur besser werden.
Zu dieser Jahreszeit reist man reduziert. Der Tourismus läuft erst ganz langsam an. Es war nicht so leicht, eine Abendmalzeit zu bekommen. Ich fand etwas und lernte, was es bedeutet, " Piati calda" zu nutzen. Einfaches Essen, bereits vorbereitet, kommt schnell auf den Tisch. Mit der Wirtin entwickelte ich das Menü. Lasagne traditional und gemischten Salat. Vom äußeren Rand her entwickelte die Pasta einen zart, heißen tomatigen Schmelz. Zur Mitte hin entwickelte sich eine kühlere Note, die etwas pastenhaftes bekam. Dafür waren die Salatherzen knackig und mit Kirschtomaten gemixt.
Zum Frühstück gab es am nächsten Morgen neben den üblichen süßen Backwaren frische Erdbeeren.

Die S 16 ist ganz gut zu befahren. Auf den meisten Metern gibt es eine lenkerbreite Standspur, auf der es sich gut fahren läßt. Es ist natürlich nicht zu vergleichen mit den Brandenburger Radwegen, die asphaltiert durch die Kiefernwälder führen. Hier reist man. Es ist wichtig, bei den Verzweigungen die richtige Richtung zu finden. Manches Hinweisschild ist interpretationsfähig und weil Leni nicht dabei ist fuhr ich in Richtung S 16 auf die Autobahn. Breiter Randstreifen, kam mir schon merkwürdig vor. Hatte ich so noch nicht. Ehe ich wieder runter kam, waren 5 km zurückgelegt. Manches Hupkonzert war mir Warnung und Ansporn zugleich. Die Strecke war schnell zurück gelegt.

Zur Mittagszeit ließ sich die Sonne hinter den Wolken ahnen. Es wurde auch wärmer. Bis zum Strand ist es von der S 16 häufig nur ein kleiner Abzweig. Ein schöner Platz für die Mittagspause war schnell gefunden. Mein Blick schweift über die schöne graue Adria. Sie kann ja für ihre Farbe nichts, die macht eben die Sonne. Manchmal bringt das Einfache Zufriedenheit. Ich schaute den Bienen beim Liebesspiel zu und überlegte, ob sie sich ihrer Doppelfunktion bewußt sind, nehmen und geben. Ein dicker schwarzer Käfer lenkte mich ab. Wie geschickt er Hindernisse umgeht und im losen Sand umherkrabbelt.
Frühnebel im Hafen

Strandspaziergang

Die Städte am Meer wollen nicht enden. Brandenburgische Straßendörfer sind dagegen nur spuckkweit lang. Hier geht es um Kilometer. Manche gehen in einander über. Von dort, wo die Wellen auf den Sand schnalzen bis zur ersten Häuserreihe sind es streckenweise nur 100 Meter. Da zwischen liegt eine Straße und manchmal eine Promenade.  Die großen Hotels sind fast alle noch zu, auch die Campingplätze.
Jedenfalls fand ich ein Kopfkissen unter einem Dach und konnte sogar noch am Strand spazieren.
Das Abendmenue war mal wieder richtig gut. Die Pasta mit Meeresfrüchten schmeckte wie vom örtlichen Fischer gefangen. Die leichte Schärfe ließ Raum für das Meer. Auch das Kotelet, das hier etwas anders geschnitten wird, war schmackhaft. Mit dem Gemüse der Saison, dass bissfest auf dem Punkt gebracht war, war das Essen anspruchsvoll. Der kräftige Rotwein half mir zur Bettschwere.

Mal sehen, wie weit ich morgen komme.

Bisher bin ich ca. 840 km voran gekommen. Die Zählung wurde unterbrochen, weil mein Garmin mit seinem Display das Rad am Umfallen hinderte. Inzwischen habe ich  wieder einen Km Zäler am Rad.

Das mit dem Film probiere ich noch.

1 Kommentar:

  1. Ich hatte heute zum Frühstück ebenfalls Erdbeeren (im Müsli).

    Oijoij - der versehentliche Ausrutscher für 5 Kilometer auf der Autobahn ist ja wirklich nicht so ganz "ohne".
    Pass gut auf dich auf bei der Suche nach der richtigen Richtung ...

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