Campobasso - Vasto Marina, 101,3 km, 5' 45''
So hatte ich mir das vorgestellt: Immer schön abwärts. Campobasso hat mir das ermöglicht. Gestern Abend, nach dem Stadtspaziergang durch die belebten kleinen Straßen, fand ich ein "Familienrestaurant", in dem die wackelhüftige Patronin selbst kochte. Tagliatella Bolognese und Vitello mit Salat reichten mir. Ein Viertele Rotwein dazu und die Bettschwere war erreicht. Campobasso wirkt sehr aufgeräumt. Geschäfte mit schicker Mode, die sich in den Gewölbten der Häuser Schmuck präsentiert. Shoppen würde sich durchaus lohnen. Ich beobachte die Menschen. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte spazieren durch die Stadt. Es wird viel Eis geschleckt. Irgendwann muss ich auch ' mal probieren. Das Frühstück bereitete ich mir selber zu - es war alles vorhanden.
Gegen acht Uhr saß ich im Sattel und es ging abwärts. So blieb es bis zum Mittag. Auf der Staatsstraße rauschte ich mit 65 "Sachen" Termoli entgegen. An Anhalten war nicht zu denken. Ich fuhr an einem Bilderbuchdorf vorbei. Am steilen Felsen pressten sich graue Natursteinhäuser in die Wand. Ein Bild wie auf einer Postkarte. In der Ferne auf einem Hügel wieder so ein Städtchen. Es war zu weit weg, um es zu besuchen. Und das Frühlingsgrün, es begeistert mich immer wieder. Mit der Sonne gibt es der Landschaft eine lebendige Farbe. Leider verloren sich die Farben im Schleier des Dunstes der Mittagssonne. Wie so oft war ein Bergfluss lange Zeit mein Begleiter. Irgendwann wurde er gestaut. Die Straße hatte man auf Stelzen quer durch den Kunstsee gebaut. Gegen 13 Uhr war ich in Termoli. 65 km war ich wunderbar bergab gefahren. Vor dem fast zwei Kilometer langen Tunnel hielt ich, um die Brillen zu wechseln. Eine Sonnenbrille macht sich nicht gut im Dunklen.
In Termoli hockt auf einer Landspitze die Altstadt. Altes Gemäuer umgibt sie. Ein betagter Wachturm lässt den Schutz ahnen, den er einmal bot. Durch die engen Gassen werden immer wieder Blicke auf die Adria gewährt. Ich entschließe mich weiter zu radeln. Immer auf der S 16 geht es gen Norden an der Küste entlang. Es läßt sich gut radeln und die kleinen gestreckten Steigungen sind nach dem Intensivtraining kein Problem. Jetzt bin ich auf dem Campingplatz "Europa". Es war der Erste nach langen Strecken,
der offen war. Es wohnen eine Menge Engländer mit vielen kleinen Kindern hier. Wie wird es morgen weiter gehen?
Bilder lade ich noch....
Du bist ja ganz schön clever. Ich habe dich in meiner Vorstellung schweißtriefend mindestens drei Tage von West nach Ost hohe Berge überqueren sehen. Und nun bist du schon an der Adria. Wenn das so weiter geht, dauert es ja nicht mehr lang, bis du wieder hier bist. Ich stell schon mal den Sekt kalt.
AntwortenLöschenToll, dass du in dem atemberaubenden Tempo radeln konntest - genau, wie du es es dir gewünscht hattest.
AntwortenLöschen"65 Sachen" sind ja wirklich extrem schnell.
Auf deine Bilder bin ich gespannt ... :-)