Montag, 11. April 2016

Falconara M. - Senigallia - Pesaro - Cattolica - Riccione, 89 km

Zu Gast im Gasthaus

Von der brasilianischen Angestellten des B&B wird mir die "Locanda del Borgo" empfohlen. Ab 19:30 Uhr kann ich speisen. Die Verständigung mit dem Wirt ist ausreichend. Spaghetti mit Fleischsauce. Nach der Bestellung kommt die Wirtin in der Steppjacke über die Straße, lugt durch die Tür und nimmt die Bestellung entgegen. Ich bin gespannt, ob sie den vollen Teller auch über die Fahrbahn serviert, direkt vom heimischen Herd. Jedenfalls wird das Essen nicht neben dem Klo zubereitet. Zum Zeitvertreib gibt es Kartoffelchips, die gibt es übrigens häufig dazu. Nach dem Zeit durch die Bar gestrichen ist, zieht sich der Wirt seine wollen
Jacke über, geht vor die Tür und hält nach der Köchin ausschau. Die kommt dann auch bald. Zum Schutz vor den Abriebpartiekeln der Bremsen und sonstigem Strasenstaub hat sie einen zweiten Teller über das Gericht gedeckt. Das füllige Gericht kommt unbestäubt auf den Tisch. Ich werde satt und benötige keinen zweiten Gang.
Die Frage nach einem liquore la Regione wird beachtenswert beantwortet. Ein Kräuter leicht bitter und kaum süß. Im Dunklen gehe ich nach Hause. Die Sterne leuchten am Himmel.

Das Morgenrot leuchtet noch als ich früh aus dem Fenster schaue. Es könnte ein schöner Tag werden. Die kleinen Kinder werden in die Kita gebracht als auf's Rad steige. Ein frischer Tag hat etwas. Auch die Verkehsopfer sind noch frisch und kaum mit der Fahrbahn verwachsen. Das mit den Straßendörfern setzt sich weiter fort. Sie werden mondäner. Wie es überhaupt reicher ausschaut, je weiter man nach Norden kommt. Es ist was dran am armen Süden. " Die im Süden sind freundliche Menschen, sie feiern gerne, arbeiten jedoch ungern... ," so erklärte mir eine Empfangsdame eines Hotels ein wenig Italien.
Nach zwei Stunden Fahrt setzte ich mich an den Strand. Apfelsine, Banane und Körnerriegel verhalfen mir zu Kraft. Nicht allzu weit draußen tuckerten Fischkutter vorbei. In Cattolikas Fischereihafen zeigten sie ihren Fang, Sardinien und Muscheln.


Jetzt kreuzen große Namen meinen Weg. Cattolica, Riccione, Rimini, Cesenatico sind die spektakulären Adriaorte. Sie spielten bei den Dia Vorträgen meiner Eltern eine große Rolle. Dort schmeissen sich Germaninnen leicht geschürzt in die Bars und waren begeistert, der Schwarm aller Italiener zu sein (die kannten so was nicht). Urlaub möchte ich in diesen Hotelkomplexen nicht verbringen.  Hochhäuser, Bettenburgen aller Preisklassen, eine ganze Küste lang, hunderte Kilometer, das ist nichts für mich.
Mittags im Windschatten sitzend fühlte es sich sommerlich an. Kein Wunder, dass die ersten in Badekleidung am Wasser entlang spazierten.
Hier in Riccione ist die Fußgängerzone mit grünem Kunstrasen ausgelegt. Die Eispaläste bieten Eis in jeder Farbe und Form an. Das ist grandios.
Ich hatte die Entscheidung Zelt oder Hotel. Für 3,65 € mehr nahm ich das einfache Hotel in der Fußgängerzone.

2 Kommentare:

  1. Ich hätte auch das einfache Hotel genommen.
    Wobei mir beim Lesen deines Blogeintrages einfällt, dass ich noch nie in meinem Leben gezeltet habe. Ich glaube, das möchte ich jetzt auch nicht mehr nachholen ... ;-)

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  2. Ja, diese Bettenburgen und dann im Sommer die mit Liegestühlen gepflasterten Strände sind abschreckend.
    Aber so schnell wie du voran kommst, liegt das bald hinter dir. Schön, dass das Wetter jetzt besser ist. Hoffentlich hält es bis Venedig.

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