Vor lauter Angst, in Venedig nur eine teure Übernachtung zu finden, buchte ich über das Internet. Im Hotel ging es mit dem Internet nicht. Musste ich in die nächste Bar. Da hatte ich keinen Kalender und habe promt das falsche Datum eingegeben. Ich wollte noch einen Tag radeln. Eine Änderung hätte mich Gebühren gekostet. Heftige Gedanken tobten durch meine Seele. Nach einer schweren Entscheidungsschlacht kaufte ich für mein Rad und mich eine Bahnkarte und war gegen fünfzehn Uhr in Venedig. Ein Ruhetag! In Ferrara musste ich umsteigen, was mir einen Schnellbesuch der Altstadt bescherte. Sie war wieder hübsch italienisch, mit einem Castello mitten drin.
Der Zug fährt ab Ravenna durch ein bügelglattes Land. Viel Wiese, Obstplantagen in Reih und Glied, dazwischen Weinreben akurat am Draht gespannt. Dämme ferchen die Flüsse ein. Pappelreihen teilen die grünen Flächen. Die geeggten Felder sind stumpfgrau und bekommen, wenn die Sonne scheint, eine hellbraune Spiegelung. Die kleinen Städte sind an ihren Rändern mit kleinen "WÜSTENROT - Häusern" umringt. Warum soll es hier anders sein als bei uns.
In der Bahn unterhielt ich mich mit einem Radler. Er gab mir gute Tips für meine Weiterreise. Ich werde berichten.
Ferrara |
Auch preiswert muss bezahlt werden
Das einfache Hotel liegt hundert Schritte vom Canal Grande entfernt und in der Nähe des Piazza San Marco. Ganz schön aber man muss mit dem Gepäck und dem Rad dorthin kommen. Venedig steht nicht für "fahrradfreundlich", sondern ist für seine Brücken bekannt. Nach der 14. Brücke hatte ich das Hotel erreicht. Die Brücken haben Stufen, das Rad will getragen sein. Wer mit dem Rad kommt sollte in der Nähe des Bahnhofs wohnen, dort kommt auch die Straße an.
Am frühen Morgen |
Am Nachmittag, nach dem Kauf eines 48 Std Tickets für die Bootbusse sah ich mir die Stadt vom Wasser an. Die Stadt ist einzigartig und ihre Architektur durchaus romantisch.
Bilder kommen noch, geh jetzt nach dem Bier....
Blick aus meiner Gasse, wenn ein Schiff vorbeifährt |
Hallo Rüdi.
AntwortenLöschenDeine Reisebeschreibungen lassen bei mir alte Zeiten wach werden als ich in Bologna und Sienna ein Semester Stadtsanierung gemacht Habe und viele Orte damals besucht habe.Ravennna der "Vorort" von Venedig. Radfreundlich ist Venedig für wahr nicht. Das gleiche gilt für Kinderwagen. Waren mit Mareike 1983 da. Aber schön, faszinierend und interessant ist die Stadt an der Lagune schon. Venedig ist eben mehr als Karneval und Markusplatz.
Weiterhin eine gute Fahrt ohne Pannen und sonst was.
Viele Grüße.
Jochen
Gav Brigitte
Wieder sehr schöne Fotos.
AntwortenLöschenWow - verblüffend ist ja das Foto mit dem Blick aus der Gasse auf das vorbeiziehende Riesenschiff.
Deine "schwere Entscheidungsschlacht", was Ruhetag und Gebühren betrifft, kann ich gut nachvollziehen. :-)