Freitag, 29. April 2016

Inzell - Obermühl - Hühnergeschrei - Aigen - Haagerhof, 38,2km

Schon beim ersten Hahnenschrei war klar, die Sonne würde es schaffen. Schnell drehten wir uns noch ein mal im Bett um. Gut, denn ausgeschlafen schlägt es sich am Fruhstücksbuffet am leichtesten. Eine schöne Strecke lag vor uns, der Mühltalradweg bis Aigen.
Nach der gestrigen leichten Wieder - Einfahrtour schwang ich mich gleich einer Feder in den Sattel und folgte der Donau abwärts. Nachts musste es sehr kalt gewesen sein. Auf freien Wiesenflächen zeigte sich  noch der Nachtreif auf den Löwenzahnblättern. Entprechend kalt wars an den Fingern. Nach gut vier Kilometern erreichten wir die Fähre, die uns nach Obermühl bringen würde. Der Kapitän putzte schon eifrig sein stolzes Schiff. Die Maschine stammte von Steyr und hatte ihre Geburt 1956 erfahren. Die Steyrer waren schon im ausgehenden Mittelalter für ihr Feuer- und
Donau Fähre nach Obermühl


Stangenwaffe bekannt. Ein pfiffiger Josef Wendl bastelte später an Waffen und Motoren, das ist naheliegend. Ob eine Explosion in der Flinte oder in der Brennkammer stattfindst ist fast egal. Daraus wurden die Steyrer Werke. Heute mischt BMW in einem Werk mit. Wir wurden gut über den in der Schleife langsam ziehenden Fluß gebracht. Der Schiffsmeister gab uns Tips für Weg. Wir befolgten sie brav und kamen gut an.

Die Kleine Mühl ist ein lebhaftes Flüsschen. Es springt noch über Stock und Stein. Seine Kraft trieb vor Zeiten Räder von Sägewerken und Papiefabriken an. Nach der umgreifenden Elektrifizierung, muss sie sich nicht mehr anstrengen und kann wieder den Forellen ein bewegender Begleiter sein. Das Wasser sprudelt durch ein liebliches Tal dem Radler entgegen. Hohe Tannen, grüne Wiesen, kleine Gehöfte begleiten uns bergauf.

In Hünergeschrei fragten wir eine fensterputzende Hausfrau nach der Herkunft des Namens. Es könnten die Hunnen gewesen sei aber auch die Hühner, die es hier früher gab. Man weiß es nicht, ist aber das Dorf ist weltweit bekannt.

Die Straße ist wenig befahren und bügelglatt, wenn bloß nicht die ständige Steigung wäre. Horst ist so gut in Form, der fährt zur Mittagszeit am sonnigsten Bio-Cafe vorbei. Zum Glück ereilt ihn mein Rufen und er kommt auch zu seinem Getränk.
Von Rohrbach ging es weiter immer bergauf. Zwar leicht aber doch spürbar. Der Radweg folgte einer alten Straße, dementsprechend waren auch die Steigungen. Der weite Blick über die teilweise noch verschneiten Bergkuppen des Böhmerwaldes war die Anstrengung wert.

Das schönste Stück war die kleine Straße von Aigen auf den Höhenrücken des Böhmerwaldes nach Oberhaag. Ganze 18 % Steigung waren zu bewältigen. Wir schoben ca. 45 Minuten und hatten uns wahre Freude in der Sonne.

Deswegen ist es gut, dass Horst mitgekommen ist...
Nu
"...die letzten 100 Meter..."

1 Kommentar:

  1. Herrlicher Dorfname: "Hühnergeschrei" und schöne Fotos.
    Und jetzt seid ihr also zu zweit unterwegs.

    Viel Spaß dir und dem Horst auch weiterhin - und natürlich weiter eine wärmende Frühlingssonne und etwas weniger an 18%igen Steigungen.

    AntwortenLöschen